Die etablierten Banken senken ihre Zinsen auf das Tages- oder Festgeld. Sparer mit hohem Kapital müssen sich schon heute vor den Negativzinsen schützen. In Zukunft können auch normale Sparer betroffen sein. Was soll ich jetzt als Sparer tun? Wo gibt es noch Zinsen? Diese Fragen beantworten wir Ihnen in diesem Artikel.
Auf einen Blick
- In Deutschland erhalten Sie wenig Zinsen auf das Tagesgeld. Bei der Renault Bank 0,45% für die ersten 3 Monate. Für das Festgeld bekommt man noch 1,10% pro Jahr bei der GRENKE Bank über WeltSparen
- Die höchsten Zinsen für das Tagesgeld & Festgeld erhalten Sie derzeit im europäischen Ausland, da hier teilweise die Strafzinsen der EZB nicht in Kraft treten
- Ein Portal, mit dem man Zugriff zu Tagesgeld- & Festgeldkonten im Ausland erhält, ist Weltsparen
Warum gibt es kaum noch Zinsen?
In einem anderen Artikel haben wir bereits den Strafzins der EZB und die Konsequenzen für Sparer erörtert. Die klare Aussage an alle Banken: Geld soll nicht geparkt werden, sonst gibt es Strafzinsen. Diese Strafzinsen werden nun an Sparer weitergegeben.
Zinsen für das Tagesgeld oder Festgeld liegen noch im Bereich bis zu einem Prozent. Im Zuge der neuen Strafzinspolitik werden die Spar-Zinsen drastisch reduziert. Bei der ING Bank wurden die Zinsen für das Tagesgeld bei Summen über 50.000€ von 0,01% auf 0,001% reduziert. Als Ottonormalverbraucher stellt sich die Frage: Wo gibt es noch Zinsen? Bei welchen Banken kann ich mein Gespartes ohne Risiko liegen lassen, ohne, dass ich in der kommenden Zeit Minuszinsen bezahlen muss?
Bei diesen Banken gibt es in Deutschland noch Zinsen!
Besonders deutsche Großbanken (Deutsche Bank, Commerzbank, Sparkasse, Volksbank) besitzen hohe Einlagen, da viele deutsche Kunden Sparbücher oder ein Tagesgeldkonto als bevorzugte Rücklagemethode verwenden. Banken müssen deshalb zwangsläufig Rücklagen bei der EZB besitzen, damit der Kunde jederzeit auf sein Geld zugreifen kann. Die erhöhten Kosten für die Banken zahlen deutsche Sparer mit Zinsen im Nullkommabereich.
Tagesgeldkonto mit höchsten Zinsen in Deutschland
Renault Bank – 0,45% Zinsen p.a. (für 3 Monate, danach flexibel)
Festgeldkonto mit höchsten Zinsen in Deutschland
GRENKE Bank – 1,10% Zinsen p.a. (5 Jahre Laufzeit)
Im europäischen Ausland gibt es die bestmöglichen Zinsen aufs Tages- & Festgeld
In Deutschland erhalten Sparer fast keine Zinsen mehr. Im europäischen Ausland ist das anders. Seit den neuen PSD2 Richtlinien ist es Fintechs möglich als Vermittler zwischen Bank und Kunde zu arbeiten. Portale wie Weltsparen oder Zinspilot haben sich genau auf Tages- & Festgeldkonten spezialisiert. Kunden in Deutschland können über die Portale ein Konto bei diversen europäischen Banken eröffnen, was vorher nicht möglich war.
Höchste Zinsen auf das Tagesgeldkonto im europäischen Ausland
Banca Progetto – 0,55% Zinsen p.a.*
*Mindesteinlage sind 10.000€. Alternative ab 1€ Anlagesumme: Avida Bank aus Schweden mit 0,40% p.a.
Höchste Zinsen auf das Festgeldkonto im europäischen Ausland
GBM Banca – 1,65% Zinsen p.a. (5 Jahre Laufzeit)*
*Mindesanlage sind 1.000€.
Tages- & Festgeld als Sicherheitspuffer aber nicht als Geldanlage!
Ein allgemeiner Denkfehler bei vielen Sparern: Mit einem Tages- oder Festgeldkonto lege ich mein Geld nicht sicher zurück. Realistisch betrachtet sind die Zinsen viel zu gering, um überhaupt die Inflationsrate auszugleichen.
Tagesgeld oder Festgeld kann neben dem Girokonto als Sicherheitspuffer dienen, wenn Geld benötigt wird. Die Zinsen sind zwar gering, aber dafür, dass das Geld sowieso für einen finanziellen Engpass bereitliegen soll, ist es besser als keine Zinsen.
Als Sparer sollte man sein Geld auf 3 Säulen aufteilen:
1. Girokonto – alltäglicher Zugriff
Das beste Girokonto finden Sie in unserem Girokonto Vergleich.
2. Tagesgeld – Sicherheitspuffer bei finanziellem Engpass
Die höchsten Zinsen gibt es derzeit über WeltSparen.
3. Festgeld, Depot & Sparplan – Wertsteigerung
Was ein Depot ist und wie Sie einen ETF Sparplan verwenden, lesen Sie in diesem ETF Sparplan Vergleich.
Tipp: Anteile bei Genossenschaftsbanken für Rendite zeichnen
Etwa ein Drittel aller Banken in Deutschland sind Genossenschaftsbanken. Eine Genossenschaftsbank setzt sich für ihre Mitglieder ein und verspricht ihren Mitgliedern eine Beteiligung am Gewinn des Unternehmens. Sind Sie Kunde bei einer Volksbank, können Sie Anteile zeichnen. Je nach lokaler Volksbank erhalten Mitglieder, die Anteile gezeichnet haben, eine Gewinnbeteiligung in Form von Dividenden. Die Dividende wird auf der jährlichen Hauptversammlung bestimmt und kann sich regional stark unterscheiden. Die Frankfurter Volksbank bietet derzeit die höchste Dividende von 6% an.
Genossenschaftsanteile werden zumeist begrenzt ausgegeben und sind laut eigenen Angaben nicht als Kapitalanlage ausgelegt. Darüber muss man zwingend Kunde einer Genossenschaftsbank sein. Deshalb unser Tipp: Wenn Sie Kunde von einer Volksbank oder anderen Genossenschaftsbank sind und Zinsen erhalten möchten, dann erkundigen Sie sich über Anteile und die Dividende.
Fazit: Wo bekommt man noch Zinsen?
Klassische Sparanlagen sind nicht mehr attraktiv. Mit der Einführung von Minuszinsen wollen Banken ihre Kunden davon abhalten, dass hohe Sparsummen einfach geparkt werden. Derzeit gibt es nur noch bei Banken im europäischen Ausland Zinsen aufs Tages- oder Festgeld. Wo gibt es noch Zinsen? Antwort: Wenn man sein Geld in Wertpapiere oder andere Vermögenswerte anlegt.
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